Ein gutes Gespann: Gerätevermieter BIYU und DOCKR sorgen gemeinsam für mehr Platz zuhause
Wie viele Geräte braucht man eigentlich wirklich? Und wieso eine Bohrmaschine, Party-Boombox oder Fritteuse anschaffen, wenn man sie nur selten nutzt? Wie viel Platz brauchen all diese Geräte und wie groß ist ihr ökologischer Fußabdruck? Vor dem Hintergrund dieser Fragen entstand vor zwei Jahren BIYU, ein Netflix für Dinge. BIYU liefert Mietgeräte mit einem DOCKR-Rad zu Kunden nach Hause. Doppelt nachhaltig!
Fangen wir mit dem Namen an. BIYU ist die Abkürzung von „Bob Is Your Uncle“, was auf Deutsch so viel wie „Fertig ist der Lack (oder die Laube)“ bedeutet. Bei BIYU steht der Ausdruck auch für den Onkel, der alles hat und einem immer gern was leiht. Die Gründer, Frans Biegstraaten und Martijn Tjho, kehrten beide vor einigen Jahren aus dem Ausland zurück. Bei der Rückkehr nach Amsterdam wurde ihnen klar, dass sie Werkzeug brauchten.
„Je länger der Auslandsaufenthalt, desto weniger Dinge besitzt man“, erzählt Biegstraaten. „Muss man dann all die Geräte, von denen man sich einst verabschiedet hat, wieder neu kaufen? Vieles davon braucht man ja nur einmal oder aber ganz selten. In Amsterdam ist Stauraum für solche Dinge bei dem Quadratmeterpreis auch eigentlich Verschwendung. Noch dazu haben wir ein ernstes Klimaproblem und sollten ja gerade weniger konsumieren.“
Verschwendung vermeiden
Für Biegstraaten ist das ein ernstes Thema. Werkzeug, das – einmal gekauft – nur noch im Schrank verstaubt, ist alles andere als nachhaltig. Wer mietet, widersetzt sich der Verschwendung von Rohstoffen und Energie. Und eigentlich gibt es da noch ein Problem, so der BIYU-Gründer. „Wer etwas nur selten braucht, geht auf Schnäppchenjagd. Ich war in allen Ecken Chinas und habe viele dieser riesigen Fabrikhallen von innen gesehen. Ich weiß, was es für die Umwelt bedeutet, wenn einer dieser Hersteller eine Bohrmaschine für 9,99 € produziert. Ganz zu schweigen von der Kinderarbeit. Diese Billigproduktion funktioniert nur, wenn Dinge passieren, die bei uns vor 100 Jahren schon verboten waren.“
Werkzeuge bekannter Marken kosten mehr, sind aber in der Herstellung auch nachhaltiger, sind Biegstraaten und Tjho überzeugt. Sie suchten den Kontakt zu Werkzeug- und Elektronikherstellern, um ihre Idee zu diskutieren, solche Gegenstände im Rahmen einer BIYU-Mitgliedschaft zu vermieten.
Bestmögliches Produkt
„Das ist der Unterschied zu Verleih- und Sharing-Plattformen: Wir bieten A-Marken an, wodurch die Spitzenqualität unserer Produkte garantiert ist. Jedes Gerät, das vom Kunden zurückkommt, wird von uns geprüft und gereinigt. Eine Bohrmaschine hat immer Bohrer, ein Lautsprecher und ein Mikrofon haben immer ein XLR-Kabel. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass sie bei uns das bestmögliche Produkt mieten.“
Man kann ein Abo abschließen oder auch einmalig mieten. Abholung ist ebenso möglich wie die Lieferung nach Hause. DOCKR hat hierfür zwei Urban Arrows XL und ein Chariot 1700L von Cargo Cycling zur Verfügung gestellt. Biegstraaten: „DOCKR passt hervorragend zu uns und unserem Geschäftsmodell. In der Stadt ziehen wir die Blicke auf uns. Damit sind die Lastenräder auch Teil unserer Branding- und Marketingstrategie.“
Das geeignetste Rad
BIYU liefert mitunter auch recht schwere Mietgeräte nach Hause. Das verlangt den Rädern einiges ab. „Dank der guten Zusammenarbeit mit DOCKR wissen wir jetzt, welche Konfiguration die beste für unsere Bedürfnisse ist.“ Bas Assink von DOCKR ergänzt: „Logisch, dass ein junges Unternehmen wie BIYU zu Beginn auf der Suche nach dem geeignetsten Fahrrad ist. Unser flexibles Abo-Modell war dabei äußerst hilfreich. Wir haben ein breites Sortiment und konnten so verschiedene Möglichkeiten ausprobieren. Dabei haben DOCKR und BIYU gut zueinander gefunden.“
Die Zusammenarbeit hat mehrere Vorzüge. „BIYU möchte nachhaltigen Transport durch die Innenstadt, und genau den ermöglichen wir. Wir bieten eine Rundumversorgung – von präventiver Wartung der Räder bis hin zur schnellen Reparatur, falls dies nötig sein sollte. Dadurch kann sich ein Kunde in der Entwicklungsphase ganz auf sein Business konzentrieren“, so Assink.
Ausweitung auf andere Städte
DOCKR passt auch zu den Wachstumsambitionen: In absehbarer Zeit plant BIYU eine Ausweitung auf Städte wie Utrecht, Haarlem, Eindhoven und Amersfoort. Biegstraaten: „Der springende Punkt in letzter Zeit war, unseren Service und Vertrieb vom Amsterdamer Drehkreuz aus zu optimieren. Damit wir wissen, was in anderen Städten ebenso funktioniert.“
Auch Assink sieht das Wachstumspotenzial von BIYU: „Mit unserer landesweiten Deckung können wir bei der weiteren Expansion mühelos mitwachsen. Die Kommunikationswege sind kurz und bei Bedarf können wir aufstocken. Ich glaube an das Geschäftsmodell und finde es genauso eine Verschwendung, alles selbst zu kaufen.“