DOCKR jetzt auch in Deutschland und Belgien – ein Blick hinter die Kulissen 

Im ersten Teil einer vierteiligen Artikelserie werfen wir einen Blick hinter die Kulissen von DOCKR. Auf der Grundlage eines monatlichen Abonnements können Unternehmen longtail Lastenrad bei DOCKR mieten. Das 2018 gegründete und in den Niederlanden ansässige Unternehmen expandiert derzeit und möchte zwei neue Regionen erobern: Deutschland und Belgien. In diesem Artikel beschreiben wir den Verlauf dieser Entwicklung aus der Sicht der beiden DOCKR Expansion Manager Nina van Spengen und Shahram Rezasade und erörtern die genaue Lage vor Ort, das Marktpotenzial und die kulturellen Unterschiede.

longtail Lastenrad: Expasion BE & DE |  DOCKR

Immer mehr Städte bemühen sich um eine Steigerung der Lebensqualität – ein allgemeiner Begriff, mit dem aufgezeigt wird, dass Städte lebenswerter werden sollen. Je mehr in dieser Hinsicht geleistet wird, desto vermehrt werden die mit fossilen Kraftstoffen betriebenen Fahrzeuge langsam, aber sicher aus dem Stadtbild verschwinden. Während bisher solche mit fossilen Brennstoffen angetriebenen Fahrzeuge unsere Städte prägten, entsteht jetzt ein Markt für neue Transportmittel, sodass sich neue, innovative Geschäftsmodelle entwickeln. Das erkennt man zum Beispiel daran, dass immer mehr Firmen und Organisationen die Welt der Fahrradlogistik erkunden.

Und das ergibt einen Sinn: Wenn es zu schwierig wird, ein Stadtzentrum mit einem mit fossilen Kraftstoffen betriebenen Fahrzeug zu erreichen, sucht man nach einer Alternative. Solche Alternativen sind jedoch nicht immer ohne Weiteres verfügbar gewesen. Manchmal fehlt auch die Infrastruktur, z. B. keine Radwege, keine sicheren und benutzerfreundlichen Fahrradabstellplätze oder Ladestationen.

Selbst wenn alle diese Rahmenbedingungen dafür gegeben sind, ist der Verzicht auf die vertrauten, mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fahrzeugflotten für jedes Unternehmen ein riesiger Schritt. Es erfordert drastische, umfassende Änderungen der Geschäftsabläufe – ganz zu schweigen von der Zustimmung aller Beschäftigten. Und selbst wenn ein sich geändertes Verhalten langfristig zu Einsparungen führt, können die Investitionen in der ersten Zeit eine ziemliche Belastung darstellen. Aller Anfang ist, wie man so schön sagt, schwer.

Das kundenorientierte B2B-Geschäftsmodell von DOCKR zielt darauf ab, den Bedürfnissen von Unternehmen, die diesen Übergang vollziehen, gerecht zu werden, indem einige dieser Barrieren aus dem Weg geräumt werden. Dieses Modell steht jetzt auch deutschen und belgischen Unternehmern zur Verfügung …

Belgien

Nach dem Erfolg des Unternehmens in den Niederlanden liegt es natürlich auf der Hand, dass DOCKR auch den belgischen Markt erobert. Immerhin wurde das Land von den 38 teilnehmenden Herstellern von Lastenfahrrädern in der Umfrage zur europäischen Cargo-Bike-Industrie 2021 am häufigsten als Spitzenmarkt genannt. Deutschland liegt knapp dahinter an zweiter Stelle – aber dazu später mehr.

Für die Expansion ins benachbarte Ausland lassen sich viele gute Gründe nennen: die geografische Nähe, die Sprache und nicht zuletzt die Fahrradinfrastruktur, die zwar nicht völlig identisch, oft aber ähnlich ist. Nina van Spengen, die im August 2021 die Aufgabe als Expansion Managerin für Belgien übernommen hat, stammt aus den Niederlanden, bevor sie sich in den USA Erfahrungen im Bereich Management angeeignet hat. Nachdem sie dort 7 Jahre lang gelebt hat, zog sie ins belgische Löwen.

Zu Nina van Spengens ehrgeizigen Plänen gehört, die belgische Niederlassung von DOCKR im Jahr 2022 aufzustocken: „Wir sehen auf jeden Fall zahllose Möglichkeiten. Nächstes Jahr zum Beispiel zielen wir auf eine Verdreifachung unserer Geschäftstätigkeit ab: Unser Ziel sind 300 Fahrzeuge bis Ende 2022.“ Unsere ersten Schwerpunktgebiete sind Brüssel und Flandern, bevor die hügeligere, weniger fahrradfreundliche, französischsprachige Region Wallonien folgt. Im Jahr 2022 wird entsprechend auch das belgische Team von DOCKR größer.

Aber das ist nicht der einzige Faktor, der sich günstig auf die Entwicklung der Fahrradlogistik in Belgien auswirkt. DOCKR hofft, dass eine Partnerschaft mit dem in Brüssel ansässigen hybriden Beratungs- und Transportunternehmen URBIKE sowie mehreren anderen Lastenfahrradhändlern auch belgischen Unternehmen helfen wird: „Sie beraten Unternehmen, wie der erste Schritt aussehen könnte. Und wenn man noch nicht zum Kauf bereit sind, longtail Lastenrad zu kaufen, verweist der Wiederverkäufer einen an DOCKR.“

Nina van Spengen ist der Ansicht, dass die Arbeit in Belgien auch besondere Herausforderungen mit sich bringt. „Die Fahrradinfrastruktur ist hier nicht so einheitlich wie in den Niederlanden: Nicht in jeder Stadt gibt es Fahrradwege. In Brüssel zum Beispiel befinden sich einige Straßen in einem schlechten Zustand. Viele Straßen dort haben altes Kopfsteinpflaster. Das bedeutet, dass Fahrräder schneller beschädigt werden – und das wirkt sich natürlich auf die Wartung aus.“

Alles Probleme, von denen Nina van Spengen denkt, dass DOCKR sie lösen kann, vor allem, wenn Belgien ein so großes Potenzial für longtail Lastenrad bietet: „In drei Jahren sind viele Autos und Lieferwagen in den Innenstädten Belgiens nicht mehr erlaubt“, erklärt sie. „Das zwingt Menschen, nach Alternativen zu suchen – und das müssen sie auch. Das ist einer der Gründe, warum DOCKR sich jetzt auf dem Markt profiliert, um Unternehmen diese Alternative zu bieten.“

Deutschland

In Deutschland löst der Expansion Manager Shahram Rezasade, der seine Stelle ebenfalls im August 2021 antrat, viele vergleichbare Probleme. Der in München ansässige Shahram Rezasade hat in der Vergangenheit nachhaltige Scale-ups bei ihrer Expansion nach Deutschland unterstützt, sodass ihm das Tätigkeitsfeld vertraut ist: „Ich habe Unternehmen gesucht, die wirklich einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen in Deutschland leisten“, sagt er, „und bin dabei auf DOCKR gestoßen. Man dachte bereits darüber nach, nach Deutschland zu kommen; also stimmte das Timing und die Unternehmen passen gut zusammen. Wir einigten uns schnell auf einen Geschäfts- und Zeitplan. Als ich anfing, habe ich schnell gemerkt, dass einige große Unternehmen in Deutschland besonders interessiert sind – vor allem, wenn es um Lebensmittellieferungen geht.“ 

Heute ist DOCKR in zehn Städten in Deutschland tätig, und Shahram Rezasade konzentriert sich darauf, im Jahr 2022 ein Team von 12 Beschäftigten mit einer Flotte von rund 1.000 Fahrrädern aufzubauen. „Ich werde Stellen in den Bereichen Vertrieb, Betrieb, Kundenerfolg, Finanzen, Strategie und Marketing besetzen, also für alles, was wir brauchen, um diesen Fuhrpark zu betreuen“, erklärt er, „und gleichzeitig werde ich auch das Servicenetz erweitern.“

Wie auch für die niederländischen und belgischen Niederlassungen kümmert sich GetBikeService um den Kundendienst. „Das ist wirklich eine tolle Geschichte – DOCKR erobert jetzt auch Deutschland. Das Unternehmen hat eine Niederlassung hier in München und ist jetzt dabei, ein Team aufzubauen. Wir wachsen also aufeinander zu: Zwei niederländische Unternehmen gehen nach Deutschland, und jedes ergänzt das andere – wir freuen uns sehr, sehr darüber.“

Außerdem richten wir ein eigenes Marketingteam ein, das auf den deutschen Geschmack abgestimmt ist. „Deutschland ist ein echtes Autoland, sodass wir bei Fahrrädern und longtail Lastenrädern etwas hinter den Niederlanden hinterherhinken.“ Trotzdem hat Shahram Rezasade einen Plan, wie er sie überzeugen will. „Für viele Deutsche gilt: Wenn du etwas willst, setzt du dich ins Auto und machst es. Das bedeutet, dass unser Marketing aufzeigen muss, welche Vorteile ein longtail lastenrad bietet. Dabei geht es nicht nur um die Vorteile bei der Nachhaltigkeit, sondern auch um den praktischen Nutzen, weil ein Lastenrad so viele Möglichkeiten bietet. Mit dem Rad ist so viel möglich, was die meisten eigentlich mit einem Auto oder einem Lieferwagen machen würden.“

Wie für viele andere Unternehmen in der Fahrradbranche spielt auch für DOCKR die Lieferkette eine entscheidende Rolle. Shahram Rezasade widmet sich auch diesem Thema, indem er ein Lager für einen ständigen Vorrat einrichtet. „Dadurch verkürzen wir die Lieferzeiten für unsere Kunden, und das wird ihnen gefallen.“

Shahram Rezasade macht sich auch Gedanken darüber, wie sich der deutsche Markt von dem in den Niederlanden unterscheidet und wie sich Einzelhändler durch ihre Flexibilität einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können: „Was die Kundenlandschaft angeht, so gibt es in den Niederlanden viele kleine Einzelhandelsgeschäfte, die sehr lokal orientiert sind, aber auch online liefern. Das sieht man nicht so oft in Deutschland, und die wenigen Anbieter sind online kaum aktiv. Wir können ihnen helfen, den Wandel zu vollziehen.“ Und da Deutschland flächenmäßig viel größer als die Niederlande ist, sind die Verbraucher bei bundesweit tätigen Anbietern an Lieferzeiten von 2 oder 3 Tagen gewöhnt. „Das bietet uns die Möglichkeit, Einzelhändlern versichern zu können: „Wussten Sie, dass wir Ihnen helfen können, kürzere Lieferzeiten zu bieten und Kunden sogar eine Lieferung noch am selben Tag anzubieten.“ Und das ist eine Basis, auf der wir aufbauen können.“

Sie fragen sich, was DOCKR für Sie in den Niederlanden, Belgien oder Deutschland tun kann? Dann nehmen Sie Kontakt auf. Gemeinsam schauen wir uns die Möglichkeiten an, die am besten zu Ihren Wünschen passen!